Die hauchdünnen Bricelet-Waffeln erinnern mit ihren filigranen Mustern an feinste Spitze. Die Rezeptur ist nicht kompliziert, doch für die Zubereitung braucht es ein besonderes Eisen und das Wissen, das Mütter an ihre Töchter weitergeben. Je nach Region und Geschmack werden die Waffeln als währschafter Apéro oder gesüsst zum Kaffee verzehrt.
„Das krümelt wie eine Bricelet-Waffel“, „Du bist auf jeder Feier zu finden, wie eine Bricelet-Waffel!“: Diese typischen Waadtländer Ausdrücke zeigen, wie beliebt die Bricelet-Waffeln in der Region sind. Es gibt diesen Keks in verschiedenen Varianten, doch wahre Kenner bevorzugen natürlich das Original, das eins nach dem anderen geduldig von der Hausfrau zubereitet wird mit dem kostbaren Bricelet-Eisen, das die ganze Küche mit Dampf füllt.
Zu einer Basis aus Butter, Eiern, Rahm, Salz und Kirschwasser wird für süsse Waffeln Zucker hinzugefügt, für die salzige Version wird Kümmel, Käse, Sesam oder Mohn untergemischt. Der Teig muss sofort nachdem er aus dem Eisen kommt bearbeitet werden, um ihm die richtige Form zu geben. Um die gezuckerten Röhrchen zu formen, werden sie traditionell auf einen dünnen Stab aufgerollt. Die salzigen Waffeln werden hingegen als eckige oder runde Scheiben serviert. Im Kanton Waadt finden beide Versionen grossen Anklang: zum einen als süsse Beilage zum Kaffee oder als Apéro zu einem Glas Weisswein – natürlich einem Chasselas.