Am Ufer des Genfersees reichen die Gärten bis ans Wasser und lassen selten Raum für einen Weg. Schöne Ausnahmen bestätigen die Regel. Etwa zwischen Lutry und Morges, auf einer Strecke von fast 15 km, wandelt man zwischen Seeufern und gepflegten Gärten, natürlichen Stränden und blumengeschmückten Quais.
An dem seit 8'000 Jahren bewohnten Ufer finden sich Spuren jeder Epoche: von den Katakomben von Vidy und Chamblandes (4'500 v. Chr.) zu den Menhiren in Lutry (3'000 v. Chr.), von der römischen Stätte Lousonna zur romanischen Kirche in St. Sulpice, vom Schloss und den Quais in Ouchy zum Campus der Universität und der Eidg. Technischen Hochschule (ETHL). Trotz dieser langen Kolonialisierung haben die Ufer teilweise ihren natürlichen Zustand bewahrt. Eine Vielzahl von Zugvögeln verbringt da den Winter und macht Préverenges zu einem Vogelpark mit europäischer Bedeutung. Es gibt aber auch grosse, von Menschenhand geschaffene Anlagen, so etwa die Quais in Ouchy mit ihrer dreifachen Baumallee, oder die Aufschüttungen, die in Vidy, dem Standort der Landesausstellung 1964, eine grosse Freizeitzone entstehen liessen.
Der Genfersee bleibt das wichtigste Trinkwasserreservoir der Region, davon zeugen die Pumpstationen und Kläranlagen am Weg. Zudem ist er mit seinen Dampfschiffen, den Lastkähnen, die im Umschlaghafen in Ouchy anlegen, und seinen Fischerbooten ein beliebter Transportweg.
Nehmen Sie sich - ohne den See aus den Augen zu lassen - in jeder Saison, bei ruhigem und stürmischem Wetter die Zeit, diese prächtigen Landschaften zu erkunden.