Rundwanderung ab Yvonand durch das Naturschutzgebiet Vallon des Vaux. Reizvoll ist der Weg durch den Caynon mit seinen Steilwänden. Weitere Sehenswürdigkeiten an der Strecke: der Tour St-Martin mit schöner Aussicht über den Jura und danach die ovale Kirche Chêne-Paquier.
Yvonand liegt am Neueburgersee und ist im Sommer beliebt wegen der feinen Sandstrände, die man in der Schweiz nur selten so vorfindet. Zum Glück trennt ein Waldstreifen das Dorf vom Strand, da fällt es einen etwas leichter, dem erfrischenden Bad zu trotzen. Dem See den Rücken zugewandt, startet diese Wanderung jedoch dann ziemlich unspektakulär: Auf Asphalt geht es durch Wohnquartiere. Nach dem riesigen Autobahn-Viadukt zeigt sich dann die Umgebung langsam von ihrer schönen Seite: Ein hübscher Weg schlängelt sich dem Ruisseau des Vaux entlang, gesäumt wird er von Steilwänden aus Sandstein. Das Naturschutzgebiet liegt in einem Canyon, der mit seiner wilden Schönheit sowohl oben auf den Felsen als auch unten in der Schlucht bezaubert. Wer Glück hat, begegnet hier heimischen Gämsen. Während im Vallon des Vaux früher hauptsächlich Eichen wuchsen – der Gottesbaum der Kelten – trifft man heute mehrheitlich auf Buchen und Nadelbäume.
Nachdem der Weg ein kurzes Stück dem Wasserlauf des Flonzel folgt – der zweite Bach, der das wilde Tal geformt hat – kommt man zu einer Verzweigung. Der beschriebene Weg führt links weg in Richtung Tour St-Martin. Diese Ruine war Teil der Befestigungsanlage und ist der einzige Hinweis auf eine bedeutende, inzwischen aber komplett verschwundene Siedlung im Mittelalter. Um 1240 erbaut, diente der im 20. Jahrhundert sanierte Turm einst den Lehnherren als Wohnsitz. Heute ist die Turmspitze über eine Eisentreppe erreichbar. Oben wartet eine prächtige Aussicht über den Jura mit seinen Weiden und Höfen.
Der nächste Abschnitt erreicht in leichtem Aufstieg Chêne-Paquier. Die dortige Kirche wurde Jahr 1667 erbaut und ist eines der ältesten Zeugnisse der protestantischen Architektur in der Schweiz. Der Grundriss ist bemerkenswert: Die Kirche hat eine ovale Form, darüber erhebt sich ein kegelförmiges Dach mit Türmchen. Wer will, macht vor der Rückkehr noch einen Abstecher durch das hübsche Dorf mit seinen Bauernhäusern und dem Hôtel de Ville. Durch Kulturlandschaft, mit Sicht über den Jura und zum See, endet die Wanderung wieder in Yvonand am Bahnhof.